In einer repräsentativen Studie hat das Online-Vergleichsportal moneyland.ch das Anlageverhalten der Schweizer untersucht. Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut GfK Switzerland wurden rund 1500 Personen darüber befragt, wie viel Geld sie in diverse Anlagemöglichkeiten investieren.
Zur Auswahl standen verschiedenste Anlageformen: Bargeld, Privat- und Sparkonto, Säule-3a-Sparkonto und -Fonds, Pensionskasse, Aktien, aktiv und passiv gemanagte Fonds, Gold und andere Edelmetalle, Immobilien, strukturierte Produkte und Kryptowährungen.
Aktien und Fonds – nur für Reiche interessant?
Grundsätzlich investieren Frauen vorsichtiger. Während unter ihnen nur etwas mehr als ein Viertel riskante Anlageformen wie Aktien hält, sind es bei den Männern rund die Hälfte. Damit investieren rund 39% der Befragten in Aktien; grundsätzlich steigt die Zahl mit dem Alter. Unter den Deutschschweizern sind Aktien deutlich weiter verbreitet als in der Westschweiz.
Besonders interessant ist der Zusammenhang von Vermögen und Aktienbesitz: Je reicher die Anleger, desto eher halten sie Aktien und nur 8% der Schweizer Millionäre investieren gar kein Geld in Aktien. Eine positive Korrelation gibt es auch zwischen Vermögen und Investitionen in Anlagefonds und ähnlich wie bei den Aktien sind auch Anlagefonds in der Deutschschweiz und unter Männern weiter verbreitet, als in der Romandie und unter Frauen.
Säule 3a-Vorsorge als Rarität
Die 3a-Fonds sind weniger beliebt, als die 3a-Sparkonten: Rund 43% der Befragten haben Geld in den Fonds angelegt, 55% auf den Konten. Bei Letzteren zeigt sich wieder der Röstigraben im Anlageverhalten: In der Deutschschweiz haben nur 43% kein 3a-Sparkonto, in der Romandie sind es ganze 56%. Und das, obwohl sich eine Vorsorge über die Säule 3a wirklich lohnen kann, wie wir auch hier erklären. Mit steigendem Alter (und Vermögen) nehmen die Investitionen in 3a-Sparkonten übrigens zu, bis sie naturgemäss im Pensionsalter wieder abnehmen.
Leere Sparstrümpfe überall
Zwar hat fast jeder ein bisschen Bares in der Tasche, doch als Geldanlage haben nur 36% der Befragten mittelgrosse oder grosse Summen Bargeld, während 31% gar nicht in Bargeld «investieren». Dabei setzt die Gruppe der 19 bis 25-Jährigen deutlich mehr auf Cash als die Älteren. Interessant ist, dass sowohl unter den jungen Befragten als auch unter den Millionären die Anlage in Gold überdurchschnittlich weit verbreitet ist, obwohl sich diese Gruppen selten überschneiden.
Immobilien, Kryptowährungen und Konten
41% der Befragten haben in Immobilien investiert, wobei es sich zumeist um das Eigenheim handelt. Dabei gilt: Je grösser das Vermögen und je höher das Alter, desto beliebter ist die Immobilienanlage.
Jüngere Anleger investieren viel häufiger in Kryptowährungen, zumeist Bitcoin. Während nur 4% der 50 bis 74-Jährigen Coins besitzen, sind es bei den 19 bis 25-Jährigen 14%. Im Gegensatz zu vielen klassischen Anlagemöglichkeiten sind Krypto-Investitionen in der Romandie beliebter als in der Deutschschweiz.
Übrigens: Die beliebteste aller Anlageformen ist das Bankkonto, insbesondere bei den Jüngeren. Mittelgrosse oder grosse Geldmengen haben 59% der Befragten aller Altersgruppen auf ihrem Privatkonto, 64% auf dem Sparkonto. Besonders das Privatkonto sollte in Zeiten der Nullverzinsung als Investmentmöglichkeit allerdings dringend überdacht werden.